Leben mit Zystennieren und Bauchfelldialyse

(Juli 2024)
In einer neuen Folge des vom Verein Zystennieren (Pkd cure e.V.) betriebenen Podcasts erzählt unser IGN Mitglied Gabi Fritz von ihrer Erkrankung und dem Beginn der Dialysepflicht. Seit dem Sommer 2023 macht sie die sog. Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse). Das bedeutet eine neue Organisation des Alltags, die einzelnen Behandlungen über den Tag verteilt müssen irgendwie zu den übrigen Aktivitäten passen. 
Den Podcast können Sie hier anhören.

Peritonealdialyse

Jeder von uns hat ein Bauchfell. Hierbei handelt es sich um ein gut durchblutetes Gewebe im Bauchraum, das zum Beispiel auch eine wichtige Funktion in der Immunabwehr des Körpers spielt. Diese Gewebe hat eine besondere Eigenschaft: Man hat entdeckt, dass es die Nierenfunktion teilweise ersetzen kann. Hierzu wird dem Patienten ein Schlauch (Katheter) in den Bauch implantiert. Jetzt nimmt man wieder die Dialyslösung, füllt diese in den Bauchraum, belässt diese dort über mehrere Stunden. Als natürlicher Filter wirken jetzt die Blutgefäße des Bauchfells (Peritoneum), aus dem Blut strömen jetzt die Abfallstoffe in die Lösung, die nach einigen Stunden wieder gewechselt wird. Dies muss täglich mehrmals gemacht werden.

Der Vorteil ist die Unabhängigkeit der Patienten von anderen. Sie können alles zu Hause erledigen, auch Urlaubsreisen sind möglich. Ein großer Nachteil ist die Gefahr, dass die Bauchhöhle bei einem möglichen Kontakt mit der Umgebung mit pathogenen Keimen infiziert wird, die Patienten müssen beim Wechseln der Lösungen sehr steril arbeiten.

Dies alles ersetzt nicht die normale Nierenfunktion, so dass die Nierentransplantation, soweit individuell möglich und gewünscht, immer das erstrebenswerte Ziel ist.