Ernährung spielt in allen Stadien einer Nierenerkrankung eine große Rolle. Ein Aspekt ist, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die geschwächten
Nieren zu entlasten.
Im Prädialysestadium und bei Dialysepflicht müssen Betroffene vor allem auf Kalium und Phosphat achten, das von den kranken Nieren nicht mehr in ausreichendem Maße
gefiltert werden kann und auch nur zum Teil von den Dialysemaschinen entfernt werden kann. Das erfordert eine eingehende Beschäftigung mit den Inhaltsstoffen der Nahrungsmittel und wie man u.U.
durch küchentechnische Maßnahmen die aufgenommene Phosphat- und Kaliummenge verringern kann.
Auch Transplantierte müssen ihre Ernährung im Auge behalten, gilt es doch auch hier, Nahrungsmittel zu meiden, die durch evtl. Keimbelastung dem durch Immunssuppressiva geschwächten Immunsystem
schaden könnten.
Es gibt mittlerweile eine Menge an Ratgebern und Kochbüchern für Nierenpatient*innen, beispielhaft seien die Kochbücher von Huberta Eder erwähnt, die im Kirchheim Verlag erschienen sind und im Buchhandel erworben werden können.
Außerdem bezahlt die Krankenkasse anteilig eine Ernährungsberatung durch ausgebildete Ernährungsberater*innen.
Für diejenigen, die versiert sind im Umgang mit Smartphone und Apps, bietet die Miku-App für Android und
I-phone eine umfangreiche Rezeptesammlung und ein Ernährungstagebuch, wodurch man einen Überblick über die tägliche Aufnahme von Kalium, Phosphat und anderen Nährstoffen erhält. Die App
bietet zudem alle möglichen zusätzlichen Features wie Medikamentenplaner, Reisen mit Dialyse, Infos, Tipps und Tricks usw.
(03.08.2023) Häufig ist von herzgesunder Ernährung die Rede, aber welche Ernährung ist gut für die Nieren – vor allem, wenn diese bereits geschädigt sind? Und gibt es Nierengifte unter den Lebensmitteln? In einem Interview der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie beantwortet Dr. Susanne Fleig, Fachärztin für innere Medizin und Nephrologie sowie Oberärztin in der Klinik für Altersmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen, die wichtigsten Fragen. Der Artikel gibt eine Übersicht über Lebensmittel, die den Nieren gut tun aber auch solchen, die schaden könnten, wie z.B. die Sternfrucht. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass sich auch bei den langjährig geltenden Diätregeln für Nierenkranke und Dialysepatient:innen in den letzten Jahren einiges geändert hat. Die Neuerungen beschreibt Frau Dr. Fleig verständlich und interessant. Den gesamten Artikel finden Sie hier.
Am 18.03.2023 trafen sich 12 motivierte IGN-Mitglieder zum gemeinsamen Kochen mit Huberta Eder im Haus der Familie in Bonn. Frau Eder war über 40 Jahre
Diät-Lehrassistentin an der Diätschule am Universitätsklinikum Gießen und hat viele Bücher zum Thema Kochen mit Nierenerkrankungen veröffentlicht. Diese können beim Kirchheim Verlag bestellt werden.
Nach einer theoretischen Einführung zum Kochen bei Nierenerkrankungen, speziell wenn man auf die Kalium- und Phosphatwerte achten muss, ging es auch schon los. Wir
wurden in 2er-Gruppen aufgeteilt und machten uns ans Werk. Mit tatkräftiger Hilfe von Frau Eder brachten wir in annehmbarer Zeit ein tolles Menu zustande mit Vorspeise, Hauptgericht und
Nachspeise. Die gut ausgestattete Küche im Haus der Familie war uns dabei eine große Hilfe.
Der gemütliche Teil war dann das Probieren der leckeren Gerichte, von denen fast nichts mehr übrig blieb. Die mitgebrachten Tupperdosen blieben daher zum großen Teil
leer.
Die Rezepte können Sie hier downloaden.
(Dez. 2022) Der Dialyseverein Köln Leverkusen hatte im September 2022 zu einem "Kochevent" mit Frau Huberta Eder nach Köln eingeladen. In einer Showküche des
New-Yorker Hotels wurde ein leckeres Dreigänge-Menu mit Vorspeise, Hauptspeise und Dessert gekocht, natürlich unter Beachtung der für Prädialyse- und Dialysepatient*innen geltenden Vorgaben. Frau
Eder erläuterte zunächst interessant und kurzweilig, welche Lebensmittel gut geeignet sind für eine schmackhafte Ernährung und wie man durch küchentechnische Maßnahmen eine Reduzierung von Kalium
und Phosphat erreichen kann. Dann ging es auch schon los mit der Kocherei.... Am Ende saßen zufriedene und satte Gäste am Tisch und freuten sich über die tollen Gerichte.
Aus dem Kochnachmittag ist ein Büchlein entstanden mit allen Rezepten zum Nachkochen. Dies kann hier downgeloaded werden.
(November 2022)
Etwa jede(r) zehnte Deutsche leidet an einer Nieren-Unterfunktion - häufig ohne es zu merken. Meist haben Betroffene die Möglichkeit, das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen und ihre Lebensqualität zu erhalten. Professor Dr. Emanuel Fritschka und Dr. Jarmila Mahlmeister haben die Verhaltensempfehlungen in ihrem Buch "Gesundheitstrainingsprogramm für chronisch Nierenkranke" zusammengefasst und stellen u.a. eine schmackhafte nierenfreundliche Ernährung vor: Im Wesentlichen entspricht sie einer reichhaltigen, mediterranen Küche mit viel Obst und Gemüse.
Die aktuellen Leitlinien raten dringend von Fertigmahlzeiten ab. Fabrikware enthält meist Stoffe, die den Nieren schaden, z.B. Orthophosphorsäure, Natrium-, Kalium-, und Calciumdiphosphate, Triphosphate, Tetranatriumdiphosphat. Die meisten Fertigprodukte enthalten eine blutdrucksteigernde Überdosis Salz und gehören nicht auf den Tisch. Die unterschiedlichen Nierenerkrankungen in den unterschiedlichen Stadien erfordern im Detail differenzierte Ernährungsempfehlungen. Das Gesundheitstrainingsprogramm bietet die Übersicht; im Einzelnen kann jedoch eine zusätzliche individuelle Diätberatung hilfreich sein.
Das Buch leitet Schritt für Schritt zu sinnvollen Verhaltensweisen an, die der Lebensqualität und den Nieren zugute kommen: Blutdruck stabilisieren, mit Spaß bewegen, Stress abbauen, entspannen, genießen. Das Buch ist im Papst Verlag erschienen und kann im Buchhandel bestellt werden.